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Montag, 29. August 2016

Konzertbericht KING DUDE + FOIE GRAS 15.8.2016 München - Backstage (Club)

Die partielle Abwesendheit der Magie. Der kleine Club im Backstage zu München ist an diesem sommerlichen Montag fest in der Hand von Menschen, für die die Farbe Schwarz nicht nur mehr Aussagekraft hat, als alle Farben des Regenbogens zusammen, sondern schlichtweg ein Lebensgefühl ist. Da ist es dann auch egal, welcher Subkultur man angehört - Neo-Folk, Dark-Ambient, Metal - Musik verbindet.
"Schuld" an diesem Familientreffen der schwarzen Szenen ist Thomas Jefferson Cowgill, der seit 2010 im düster-musikalischen Untergrund sein Unwesen treibt und unter seinem Küstlernamen KING DUDE es vermag, die geneigte Hörerschaft zu verzaubern.
Doch bevor der Meister die Gitarre schwingt, darf FOIE GRAS auf die Bühne, um als Opener zu fungieren.
FOIE GRAS Live (© by metal-is-forever)
Die Dame, die sich in der deutschen Übersetzung "Stopfleber" nennt (warum auch immer), muss wohl dem Spruch "In der Kürze liegt die Würze" eine Menge abgewinnen können. Wie sonst soll man es deuten, dass FOIE GRAS  es kaum mehr als 15 Minuten auf der Bühne ausgehalten hat, um das andächtig lauschenden Publikum mit ihrem Liedgut zu unterhalten. Zwei mega-kurze Akustik-Titel zum warm werden, danach kurz die E-Gitarre eingestöpselt, um 4 weitere, sehr kurz gehaltene Titel, mit viel Hall und Echo zum besten zu geben - that's it. Die "Stopfleber" entschwindet tatsächlich, sang- und klanglos nach etwas mehr als einer Viertelstunde und wart nicht mehr gesehen. Sachen gibt's.
Zum Glück war niemand extra wegen dieser Dame angereist, oder doch? Wie dem auch sei, widmen wir uns nachhaltigeren Dingen - dem Auftritt von KING DUDE.
Inszeniert in blau-weißen Licht betritt TJ Cowgill samt Begleitband die Bühne, grüßt kurz und lässt gleich zu Beginn einen seiner rockigsten Titel ("Black Butterfly") vom Stapel, der nach dem kurzen Stopfleber-Intermezzo und der langen Umbaupause gerade richtig kommt, um müde Geister im Publikum wieder munter zu machen.
KING DUDE Live (© by metal-is-forever)
Allerdings bewiesen die Amerikaner in der Folge kein gutes Fingerspitzengefühl, was die Auswahl der Songs betrifft, die es auf die Setlist geschafft hatten. So finden sich im knapp bemessenen Hauptteil des Sets fast nur Titel vom aktuellen Album.
Es ist verständlich, dass man sein neuestes Werk der Öffentlichkeit live vorstellen möchte, doch ein bisschen mehr Ausgewogenheit hätte es schon sein dürfen. Ältere Titel wie "Miss September" oder "Jesus in the Courtyard" brachten immerhin etwas Abwechslung und wurden andächtig und fast schon paralysiert vom Münchner Publikum aufgesogen.
Als nach kurzen 45 Minuten (Nettospielzeit) KING DUDE von der Bühne gingen, hatte man schon schlimmste Befürchtungen, dass der heutige Abend, als der kürzeste Konzertabend, in die Geschichte des Backstage eingehen könnte.
Erfreulicherweise wurde dies nicht bestätigt und TJ Cowill kehrte nach einer kurzen Verschnaufpause für drei weitere Lieder (zunächst alleine) auf die Bühne zurück. Nach "River of Gold" gesellte sich dann auch der Rest der dunklen Trupppe wieder dazu und gemeinsam ließen KING DUDE dann noch drei neue Songs (allesamt bisher unveröffentlicht) folgen.
KING DUDE Live (© by metal-is-forever)
Obwohl es am Ende fett Applaus für die Performance von KING DUDE gab, bleibt ein fader Beigeschmack zurück, da weder KING DUDE und erst recht nicht FOIE GRAS heute es geschafft haben, durchgängig die Magie zu erzeugen, die normalerweise von der düster schönen Musik ausgeht. (JK)