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Samstag, 3. September 2016

Konzertbericht GHOST BATH + THRÄNENKIND + KALTE TAGE 24.8.2016 München / Feierwerk

Depressive / Suicidal Black Metal kommt auf sonnendurchfluteten Open-Air Bühnen nicht so gut rüber, dachten sich wohl GHOST BATH und fahren nach der "Sommerpause" als eine der ersten Bands wieder eine Hallentournee.
Komplettiert wird der Auftritt im Münchener Feierwerk durch THRÄNENKIND und KALTE TAGE.
Zu vorgerückter Stunde (20.30 Uhr) eröffnen KALTE TAGE aus München den Abend, der mit drei Bands unterschiedlicher Couleur (innerhalb des schwarzen Spektrums) Abwechslung garantiert.
KALTE TAGE Live (© by metal-is-forever)
In der halben Stunde, die der Nachwuchstruppe zugestanden wird, gilt es keine Zeit zu verlieren. Deshalb stellen KALTE TAGE, bei hochsommerlichen Außentemperaturen, sofort den Fuß auf's Gaspedal und blasen dem Publikum ihre Mixtur aus Post-Metal, Doom und Black Metal um die Ohren.
Richtig zünden will diese Mixtur allerdings nicht, wie man am teilweise regungslos herumstehenden Publikum ablesen kann. Ob es daran lag, dass die Band den meisten vorher gänzlich unbekannt gewesen sein dürfte, oder doch daran, dass KALTE TAGE zu viel verschiedene Elemente in ihren Songs versuchen miteinander zu verbinden, kann abschließend nicht mit Gewissheit gesagt werden. So gibt es nach 30 Minuten nicht mehr als freundlichen Applaus für die Band.
Nach einer überraschend kurzen Umbaupause, von gerade mal 15 Minuten, sind THRÄNENKIND an der Reihe.
Hier sieht die Sachlage von Beginn komplett anders aus - THRÄNENKIND werden lautstark empfangen und wenige Momente, nachdem die Truppe ihren Set mit "What We Believe In" begonnen hat, werden auch schon die ersten drehenden Köpfe gesichtet.
THRÄNENKIND Live (© by metal-is-forever)
Mit "The Blood on Our Hands" gibt es gleich noch einen weiteren Titel vom aktuellen Album ("King Apathy") hinterher, bevor THRÄNENKIND mit "This Story of Performance" zum ersten mal auf das Vorgängeralbum ("The Elk") zurückgreifen.
Es ist eine Freude zu sehen, wie Nils und Matthias die Band in den letzten Jahren entwickelt haben - THRÄNENKIND stehen inzwischen für atmosphärisch dichten Post Rock / Post Black Metal der gehobenen Klasse.
So vergeht die Dreiviertelstunde wie im Flug und ehe man sich's versieht, wird mit "Homeruiner" auch schon der letzte Titel angekündigt. Nach Verklingen des letzten Akkords, lassen sich THRÄNENKIND kurz feiern (Zugabe gab es keine) und reichen danach den Staffelstab an GHOST BATH weiter.
GHOST BATH Live (© by metal-is-forever)
Nach einer weiteren, erfreulich kurz gehaltenen Umbaupause, ist es dann soweit - GHOST BATH aus North Dakota/USA (es dürfte sich ja inzwischen rumgesprochen haben, dass die Band nicht aus Chongging/China stammt) betreten die spärlich ausgeleuchtete Bühne und nehmen die andächtig lauschenden Anwesenden mit auf eine Reise, hinab in die Abgründe der menschlichen Seele.
Los geht's mit "The Silver Flower Pt. 2". Kaum eine andere Band aus dem Depressive Black Metal Genre vermag es momentan so gekonnt, Brutalität und Raserei mit abgrundtiefer Traurigkeit und ruhigeren Parts, stimming miteinander zu verbinden, wie GHOST BATH.
Um diesen Trip noch zu verstärken, arbeiten die Amerikaner, neben dem normal Üblichen (Spiel mit Licht und Schatten, sowie Nebel) auch noch mit diversen Räuchermischungen.
GHOST BATH Live (© by metal-is-forever)
Wer jetzt die üblichen Verdächtigen (Weihrauch, Waldgeruch, Schwefel usw) erwartet hatte, lag aber sowas von daneben - GHOST BATH bevorzugen nämlich (zumindest heute) die Duftrichtungen "kalter Aschenbecher" und "Kabelbrand".  Ungewöhnlich, aber durchaus passend zum Gesamtpaket.
Musikalisch lag das Hauptaugenmerk der Amerikaner auf ihrem aktuellen Machwerk "Moonlover", von dem es, neben dem bereits erwähnten Track, auch noch "Happyhouse", "Death and the Maiden", Ascension" und "Golden Number" auf die Setlist geschafft haben.
Der einzige Song ("Burial") des Abends, den GHOST BATH vom "Funeral" Album spielen, fungiert gleichermaßen als Zugabe, wie auch als Schlußpunkt unter einen beeindruckenden Auftritt von GHOST BATH, der auf ganzer Linie überzeugt hat.
Unter Glockengeläut zogen sich die Protagonisten anschließend von der Bühne zurück und entschwanden wieder in die Anonymität ihrer Pseudonym-Namen. (JK)