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Montag, 17. April 2017

QUINTESSENZ / "To the Gallows" / Evil Spell Records / 10 Tracks / 47:36 Min

Die Kunst, die du gelernt hast, behalte lieb, und bei ihr suche deine Ruhe. Den Rest deines Lebens durchwandere wie einer, der alles den Göttern überlassen hat, keines Menschen Herrn, keines Menschen Sklave (Marc Aurel).

Auch wenn Genözider Gefahr läuft, die Fans seiner Erstlingswerke ("Okkult Metal Spell" und "Back to the Kult of the Tyrants") etwas zu verprellen, muss man (ohne die verstaubte Trve-Brille) anerkennen, dass sich QUINTESSENZ auf "To the Gallows" zum ersten Mal (über weite Streken) eigenständig und überlebensfähig anhören.
Wurde auf den beiden vorherigen Veröffentlichungen noch (krampfhaft) versucht, VENOM und HELLHAMMER nachzueifern und deren Spirit wiederzubeleben, so lassen QUINTESSENZ auf "To the Gallows" diesmal nahezu komplett die Finger davon, deren Erbe antreten zu wollen. Und das ist gut so.
Genözider hat, wie es scheint, seinen Frieden mit der Vergangenheit gemacht und für sich und sein Projekt entschieden, den Schritt in die Gegenwart und in die Eigenständigkeit zu wagen.
Dieser Schritt bedeutet jedoch nicht, dass komplett alles über Bord geworfen wurde. So findet sich immer noch die ein oder andere Tom G. Warrior Referenz, nur eben nicht mehr vordergründig und nicht ganz so plagiativ, wie noch zuvor.
"To the Gallows" bewegt sich hingegen vielmehr im Dunstkreis von (frühen) KETZER. Aber auch die mittlere Schaffensphase von BATHORY findet Anklang und am Rande wird auch noch mit den Spätwerken von DARKTHRONE kokettiert.
Am besten funktioniert die neue Ausrichtung bei "Seth", "Her Hel", "Sounding the Funeral Bell" und "Endless Night". Hier passt vieles zusammen und QUINTESSENZ hören sich wie aus einem Guss an.
Dass die Metamorphose und der Lernprozess nich nicht ganz abgeschlossen sind, beweisen hingegen Songs wie "To the Gallows", "Zeitgeist verrecke" oder auch "Gloomweaver".
Zwar geizen QUINTESSENZ auch hier nicht mit guten Ideen und der ein oder anderen Überraschung, doch zuweilen passen die Arrangements nicht 100%ig zusammen, sodass die Tracks einen leicht holprigern Eindruck hinterlassen und der epische Moment nicht richtig zum tragen kommt.

Fazit: QUINTESSENZ haben im Vergleich zum Vorgängeralbum einen gewaltigen Schritt, raus aus der gesichtslosen Masse der Übungskeller-Bands, hin zur ernstzunehmden Underground Black Metal geschafft. Auch wenn es sich noch nicht gänzlich um den Durchbruch handelt, kann man QUINTESSENZ nun zumindest in die Kategorie Geheimtipp hieven. (JK)

7 von 10

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