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Freitag, 9. Juni 2017

SIX FEET UNDER / "Torment" / Metal Blade Records / 12 Tracks / 46:59 Min

Toren sind's, die von ewiger Liebe schwatzen. Ewiges Einerlei widersteht, Veränderung nur ist das Salz des Vergnügens (Friedrich Schiller).

Heute schon in Blut gebadet, oder in Gedärmen gewühlt? Nein? Na dann kommt "Torment" gerade recht, um den Death Metaller seine tägliche Dosis Gore, Splatter und Horror zu verpassen.

Seit nunmehr 24 Jahren brüllt sich Chris Barnes bei SIX FEET UNDER  nun schon nuschelnder Weise durch die groovenden Abgründe menschlicher Machart und hat in dieser Zeit mehr als eine Abrißbirne auf die Menschheit losgelassen.
Wenn man sich bei den zurückliegenden 11 SIX FEET UNDER Alben und 4 Graveyard Classics auf was verlassen konnte, dann darauf, dass 6FU einem immer schön trocken den Schädel gespalten haben und sich dabei angehört haben, wie anno dazumal als Hammer und Face noch eine Symbiose eingegangen sind. Auch beim  CD/LP Coverartwork hat man immer schön an altbewährten festgehalten und die Farbpalette höchstensmal neben Schwarz um (Dunkel-)Rot erweitert.
Und dann kommt "Torment" ohne Vorwarnung um die Ecke, macht das profane "Weiß" im Todesblei-Sektor salonfähig und bringt ganz nebenbei auch noch, musikalisch gesehen, etwas frischen Wind in den muffigen Folterkeller.
Als erstes fällt auf, dass SIX FEET UNDER auf "Torment", im Vergleich zu früheren Alben, den beiden neuen Gitarristen (Ray Suhi & Jack Owen) mehr Freiraum für technische Raffinessen eingeräumt haben. Dem Oldschool-Fetischisten muss deswegen aber jetzt nicht gleich der Angstschweiß ausbrechen, immer noch sind 6FU fest im Oldschool Death Metal verwurzelt.
Nächste "Neuerung" bei SIX FEET UNDER ist der Sound, der diesmal so druckvoll und klar wie selten zuvor, den Kompositionen mitgegeben wurde.
Beide Punkte zusammen, plus die neue Besetzung (u.a. ist Tieftöner Jeff Hughell wieder mit an Bord) und die Tatsache, dass es Chris Barnes nach längerer Zeit mal wieder geschaftt hat, den Songs, zumindest einigen, Wiedererkennungswert und Feuer einzuhauchen, macht aus dem 12. Studioalbum der Florida Deather, eines der besseren der Neuzeit, auch wenn sich ein paar Lückenfüller mit eingeschlichen haben.

Fazit: Nachdem Chris Barnes in den letzten Jahren, gerne mal nach Schema F vorgegangen ist und die letzten Alben deswegen eher unscheinbar (Ausnahme "Death Rituals") rüberkamen, scheint ihm die neuerliche Frischzellenkur, was die Band-Besetzung betrifft, sichtlich gut getan zu haben.
Zum ersten mal seit längerer Zeit spürt man bei SIX FEET UNDER, dass die Truppe wieder Feuer im Hintern hat. Die Tage, in denen man es sich mehr oder weniger, im Ruhm vergangener Tage, gemütlich gemacht hat, scheinen vorüber zu sein. (JK)

Anspiel-Tipps: "Exploratory Homicide", "Roots of Evil", "Schizomaniac", "Slaughtered as They Sleept"

7.5 von 10